Warensicherung im Modehandel – Sicherer Schutz für Kleidung, Accessoires und Premiumware
Der Modehandel zählt zu den Branchen mit dem höchsten Diebstahlrisiko. Leicht entwendbare Artikel, dichte Kundenfrequenzen, viele Umkleidekabinen und gut zugängliche Warenpräsentationen machen Textilien zu besonders attraktiven Zielen. Eine wirkungsvolle Warensicherung im Modehandel ist daher unverzichtbar, um Verluste zu vermeiden, Prozesse zu stabilisieren und das Einkaufserlebnis nicht zu beeinträchtigen.
Dieser Ratgeber erläutert, welche Sicherungsarten für unterschiedliche Textilien geeignet sind, wie typische Fehler vermieden werden und weshalb technische Lösungen nur dann funktionieren, wenn sie nahtlos in Filialprozesse eingebettet sind.
Warum der Modehandel besonders diebstahlgefährdet ist
Kleidung lässt sich leicht verstecken, falten oder unauffällig austauschen. Besonders in Umkleidekabinen entstehen Situationen ohne Sichtkontakt, die Manipulationen erleichtern. Zudem begünstigen wechselnde Warenpräsentationen und dichte Frequenzen unbemerkte Entwendungen. Die häufigsten Vorgehensweisen werden im Ratgeber Diebstahlmethoden im Einzelhandel anschaulich beschrieben.
Modefilialen vereinen mehrere Risikofaktoren: hohe Besucherströme, unübersichtliche Präsentationsflächen, zahlreiche kleine Artikel und schnelle Übergänge zwischen Anprobe und Verkauf. Professionelle Warensicherung sorgt hier für Struktur und schützt die Ware zuverlässig.
Welche Warensicherung eignet sich für Bekleidung?
Die optimale Sicherung hängt immer von Material, Schnitt und Präsentation ab. Grundsätzlich kommen Hardtags, Klebeetiketten und Multialarm-Sicherungen zum Einsatz. Jede Kategorie erfüllt spezifische Anforderungen und wirkt unterschiedlich stark auf Abschreckung, Manipulationsschutz und Detektionssicherheit.
Hardtags
Hardtags gelten als Standardlösung im Modehandel. Pencil Tags sind unauffällig und eignen sich für Alltagskleidung, während Fashion Tags speziell für empfindliche oder hochwertige Textilien entwickelt wurden. Dome Tags setzen stärker auf Sichtbarkeit und wirken besonders abschreckend. Einen technischen Vergleich finden Sie im Ratgeber Hardtags vs. Klebeetiketten.
Klebeetiketten
Für leichte, empfindliche Stoffe wie Seide oder feinen Strick bieten sich AM-Klebeetiketten an. Sie detektieren zuverlässig durch Textilschichten hindurch und lassen sich unauffällig platzieren. Häufig werden sie mit klassischen Hardtags kombiniert, um sowohl Abschreckung als auch Detektionssicherheit zu erhöhen.
Multialarm-Sicherungen
Multialarm-Systeme reagieren auf verschiedene Manipulationsversuche – etwa auf Zugbewegungen, das Durchtrennen von Schlaufen oder das unerlaubte Passieren der Antennen. Sie eignen sich besonders für Accessoires wie Taschen oder Gürtel sowie für hochwertige Jacken im Premiumsegment.
Überblick: Welche Sicherungen funktionieren im Modehandel besonders gut?
| Sicherungsart | Ideal für | Vorteile | Hinweise |
|---|---|---|---|
| Hardtags | Jeans, Jacken, Alltagskleidung | Hohe Abschreckung, robust | Richtige Positionierung entscheidend |
| AM-Klebeetiketten | leichte Stoffe, Blusen, feiner Strick | unauffällig, hohe Detektionsrate | bei Premiumware oft in Kombination mit Hardtags |
| Multialarm | Accessoires, Premiumjacken | reagiert auf mehrere Manipulationsversuche | ideal für diebstahlsensitive Artikel |
AM oder RF – welche Technologie eignet sich für Mode?
Im Modehandel hat sich AM-Technologie etabliert, da sie bei dichten Stofflagen, mehreren Materialschichten und dicken Textilien wie Denim oder Outdoorjacken besonders zuverlässig arbeitet. RF-Systemen gelingt die Detektion ebenfalls, sie zeigen jedoch bei dicken Texturen oder gepackten Artikeln häufiger Schwächen. Eine technische Einführung bieten die Artikel Wie funktionieren EAS-Systeme? und AM vs. RF.
Warensicherung nach Warengruppen
Damit die Sicherung im Modehandel effektiv ist, müssen Hardtags und Etiketten passend zur Warengruppe gewählt werden. Jeans und Hosen werden meist mit robusten Hardtags an der Gürtelschlaufe gesichert, während dünne Modelle oder Stretchstoffe von AM-Klebeetiketten profitieren. Jacken und Mäntel benötigen größere Hardtags oder – bei Premium- und Outdoorware – Multialarm-Lösungen. Leichte Ware wie Shirts oder Blusen lässt sich gut mit kleinen Hardtags sichern. Accessoires wie Taschen, Schals und Gürtel erfordern flexible Etiketten wie Schlaufen- oder Insertable-Lösungen.
Weitere Empfehlungen zur Sicherung unterschiedlicher Artikel finden Sie im Ratgeber Sicherung unterschiedlicher Warengruppen.
Typische Fehler im Modehandel – und wie Sie sie vermeiden
Viele Verluste entstehen nicht durch das Fehlen einer Sicherung, sondern durch falsch angebrachte oder ungeeignete Sicherung. Hardtags werden oftmals an Stellen positioniert, die Kundinnen und Kunden leicht verdecken oder manipulieren können. Klebeetiketten verlieren ihre Wirkung, wenn sie schlecht haften oder auf Stoffbereichen angebracht werden, die sich stark verformen. Technische Fehler – etwa falsch eingestellte Antennen oder ungeeignete Detacher – führen ebenfalls zu Problemen. Weitere Hinweise dazu finden Sie im Ratgeber Häufige Fehler bei der Installation der Warensicherung und im Beitrag Fehlalarm Warensicherung.
Warensicherung & Filialprozesse – ein wichtiges Zusammenspiel
Warensicherung wirkt nur dann zuverlässig, wenn Technik und Filialprozesse ineinandergreifen. Dazu gehören strukturierte Abläufe in Umkleidekabinen, klare Rückgabekontrollen, korrektes Handling an der Kasse und geschulte Mitarbeitende, die Manipulation frühzeitig erkennen. Wie Besucherströme zusätzlich zur Filialoptimierung beitragen können, zeigt der Artikel Besucherzählung & Filialoptimierung.
Kombinationen für maximalen Schutz
Der wirkungsvollste Schutz entsteht durch eine Mehr-Ebenen-Strategie, bei der mehrere Sicherungskategorien miteinander kombiniert werden. Bei hochwertiger Mode hat sich die Kombination aus Hardtag und AM-Klebeetikett bewährt, während Premiumware zusätzlich durch Multialarm-Systeme geschützt werden kann. Ein prozessgestützter Ansatz über die gesamte Customer Journey – von der Präsentation bis zur Kasse – maximiert die Sicherheit.
Wichtige Hinweise für reibungslose Filialabläufe
Damit Warensicherung im Modehandel fehlerfrei funktioniert, sollten einige Grundsätze unbedingt beachtet werden:
- Sicherungen möglichst nah am Schwerpunkt des Artikels anbringen, um Manipulation zu erschweren.
- Umkleidekabinen regelmäßig kontrollieren und klare Prozesse etablieren.
- Etiketten niemals an Stellen platzieren, die stark gedehnt werden.
- Mitarbeiter regelmäßig im sicheren Entfernen und Anbringen der Sicherungen schulen.
Weitere Lösungen finden Sie unter:
Eine professionelle Warensicherung im Modehandel basiert auf der richtigen Kombination aus Hardtags, Klebeetiketten, Multialarm-Technik und klar definierten Filialprozessen. Wer Sicherungen zielgerichtet auf Stoffart, Warengruppe und technisches System abstimmt, reduziert Diebstahl deutlich – ohne das Einkaufserlebnis zu beeinträchtigen.