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Installationsvoraussetzungen für Warensicherung – Stromkreise, Phasen, Verkabelung

Die Installation einer akustomagnetischen oder radiofrequenten Warensicherung ist kein einfacher Montageschritt, sondern ein technisch anspruchsvoller Prozess. Jede Komponente – Antenne, Power Box, Deaktivator, Verkabelung und die bauliche Umgebung – beeinflusst die Funktionsstabilität eines Systems.

Schon kleine Abweichungen in der Stromversorgung, der Phasenführung, bei Abständen oder in der Leitungsführung wirken sich auf die Detektionsleistung aus. Damit Händler von Beginn an eine robuste und ausfallsichere Lösung erhalten, ist eine gründliche Planung unverzichtbar. Eine technische Grundlage zu den notwendigen Rahmenbedingungen bietet auch der Beitrag Warensicherung Voraussetzungen, der die allgemeinen Anforderungen zusammenfasst.

Eine Warensicherung funktioniert nur dann zuverlässig, wenn elektromagnetisches Umfeld, bauliche Situation und elektrische Versorgung präzise aufeinander abgestimmt sind. Unsachgemäße Installationen führen häufig zu Fehlalarmen, eingeschränkter Erkennung oder störanfälligen Systemen.

Deshalb ist es sinnvoll, bereits in der Bauphase oder vor einer Umgestaltung des Eingangsbereichs alle relevanten Punkte zu berücksichtigen. Dazu gehören Leitungswege, Stromkreise, Montageflächen, Abstände zu Störquellen und die Position der Power Box. Viele Händler unterschätzen diesen Teil der Planung, was später zu unnötigen Serviceeinsätzen oder unruhigen Anlagen führt.

Was bei der Installation wichtig ist

Akustomagnetische Systeme arbeiten mit präzisen Sendefrequenzen. Diese Signale werden durch elektrische Störfelder, Metalle, Beleuchtungskomponenten, falsch zugeordnete Phasen oder mangelhafte Erdung beeinflusst. Wird die Anlage in einer ungünstigen Situation montiert, entstehen unruhige Felder, die die Erkennungsqualität beeinträchtigen. Eine gute Vorbereitung verhindert diese Probleme und ermöglicht einen störungsfreien Betrieb.

Bauliche Rahmenbedingungen wie Bodenmaterial, innenliegende Leitungen, metallische Elemente oder die Lage einer Fußbodenheizung bestimmen, ob Antennen sicher verankert werden können. Je nach Systemtyp sind unterschiedliche Grundabstände und Leitungswege notwendig. Ein sauberes technisches Setup sorgt dafür, dass die Anlage klare Signale sendet, Etiketten stabil erkannt werden und der Eingangsbereich frei von unnötigen Fehlalarmen bleibt.

Weiterführende Hinweise zur langfristigen Anlagenstabilität bietet der Ratgeber Wartung & Funktionsprüfung von EAS-Systemen, der häufige Ursachen für Leistungsabfälle beschreibt.

Elektrische Voraussetzungen für eine Warensicherung

Für eine störungsfreie Installation sind klare elektrische Vorgaben zu beachten. Diese betreffen sowohl den Stromkreis als auch die Stromqualität, die Phasenführung und die Leistungsreserven.

Gesonderter Stromkreis und konstante Versorgung

Eine Warensicherung muss über einen eigenen Stromkreis betrieben werden. Dadurch wird verhindert, dass weitere Verbraucher – etwa Türen, Beleuchtung oder Kassentechnik – Störungen verursachen. Zudem benötigt das System eine durchgängige Spannungsversorgung, damit keine täglichen Resynchronisierungen oder Signalabweichungen auftreten. Unterbrechungen führen zu Fehlalarmen oder eingeschränkter Erkennungsqualität.

Eine Phase für alle Komponenten

AM-Warensicherungen synchronisieren ihre Signale am Netzsinus. Deshalb müssen sämtliche systemrelevanten Komponenten auf derselben Phase betrieben werden – Antennen, Power Boxen und Zubehörgeräte. Unterschiedliche Phasen verursachen unsaubere Signale und führen zu Flackern, instabilem Feldverhalten oder unzuverlässigen Detektionen. Für Elektriker ist dies einer der wichtigsten Punkte bei der Vorbereitung.

Fehlerspannung und Netzqualität

Starke Abweichungen in der Netzqualität beeinflussen die Stabilität des Systems. Die Fehlerspannung zwischen Mittelpunktleiter und Schutzleiter darf 0,3 Volt nicht überschreiten. Höhere Werte weisen auf Erdungsprobleme, beschädigte Leitungen oder veraltete Installationen hin. Diese Ursachen sollten vor der Installation behoben werden, da sie langfristig zu Fehlalarmen oder Ausfällen führen.

Leistungsaufnahme der Systeme

Die Leistungsaufnahme ist abhängig vom Systemtyp. Beim Einschalten entstehen kurzzeitig Lastspitzen bis zu 200 Watt, im Dauerbetrieb liegt der Verbrauch einer typischen Anlage bei etwa 120 Watt. Die Power Box selbst benötigt je nach Ausführung zwischen 35 und 40 Watt. Für die Planung sollte genügend Reservenkapazität vorhanden sein, damit weitere Komponenten wie Deaktivatoren oder Netzwerkgeräte sicher mitversorgt werden können.

Verkabelung und bauliche Installation

Viele potenzielle Störungen entstehen durch ungünstige Leitungswege oder bauliche Einschränkungen. Eine durchdachte Planung verhindert spätere Probleme.

Leerrohre und Leitungsführung

Die Verbindung zwischen Antennen und Power Box wird durch Leerrohre (mindestens M32) hergestellt. Abhängig von der Anzahl der Antennen kann ein größerer Durchmesser erforderlich sein. Leitungen sollten nicht gemeinsam mit leistungsstarken Netzleitungen verlaufen, da diese Störungen verursachen können. Eine direkte und klar strukturierte Leitungsführung erleichtert spätere Wartungsarbeiten und hält das Signal stabil.

Fußbodenheizung und Bodenbeschaffenheit

Antennen werden mit Bodenankern montiert. Ist eine Fußbodenheizung vorhanden, muss sie unbedingt im Vorfeld dokumentiert werden, damit keine Leitungen beschädigt werden. Auch andere verdeckte Installationen wie Wasserrohre oder Kabelkanäle müssen bekannt sein. Fehlerhafte Bohrungen verursachen nicht nur Schäden, sondern erschweren die sichere Befestigung der Antennen.

Positionierung der Power Box

Die Power Box sollte an einem gut zugänglichen, belüfteten Ort montiert werden. Eine Platzierung in geschlossenen Möbeln führt zu Wärmeentwicklung und beeinträchtigt die Lebensdauer der Komponenten. Wird ein Deaktivator am Packtisch eingesetzt, müssen passende Ausschnitte, Abstände zu metallischen Flächen und die Kabelführung berücksichtigt werden.

Störquellen und notwendige Abstände

Warensicherungssysteme arbeiten in einem sensiblen Frequenzbereich. Daher müssen potenzielle Störquellen bereits vor der Installation erkannt und eingeplant werden.

Typische Störquellen im Eingangsbereich

Solche Elemente sollten nicht in unmittelbarer Nähe der Antennen betrieben werden. Eine falsche Positionierung führt regelmäßig zu unruhigen Anlagen oder unzuverlässigen Alarmen.

Abstand zu gesicherter Ware

Im Erkennungsfeld der Antennen sollte keine Ware dauerhaft stehen. Ein Abstand von mindestens 2 Metern verhindert unbeabsichtigte Detektionen. Dieser Bereich muss bei der Warenpräsentation berücksichtigt werden. Hinweise zu typischen Fehlern finden sich im ergänzenden Beitrag Fehlalarm Warensicherung.

Voraussetzungen für Remote-Wartung und Netzwerk

Moderne AM-Systeme verfügen über ein e-Comm Modul, das eine Fernüberwachung und Fernjustierung ermöglicht. Dadurch können viele Störungen erkannt und behoben werden, ohne dass ein Techniker vor Ort sein muss. Voraussetzung ist ein Ethernet-Anschluss in der Nähe der Power Box. Eine stabile Netzwerkverbindung verbessert die Reaktionsfähigkeit des Systems und ermöglicht eine effiziente Analyse.

Technische Anforderungen im Überblick

KategorieAnforderungWert / VorgabeHinweis
StromversorgungEigener StromkreisPflichtVermeidet Fremdstörungen
PhasenAlle Geräte auf einer PhasePflichtSynchronisation der Anlage
FehlerspannungMax. 0,3 VEmpfehlungStabile Netzqualität
Leistungsaufnahmeca. 200 W Einschaltmomentabhängig vom SystemReserve einplanen
LeerrohrM32 oder größerabhängig von AntennenanzahlKlare Leitungstrassen
Abstand zu Ware2 mempfohlenVermeidung von Falschalarmen
Abstand zu Monitoren2 mempfohlenEMV-Störungen vermeiden
NetzwerkEthernet für e-Commoptional, empfohlenRemote-Wartung

Checkliste für Elektriker und Ladenbauer

Weiterführende Inhalte

Um die Planung und spätere Optimierung zu erleichtern, empfehlen wir ergänzend:

Hinweis: Kennzeichnungspflicht nach Art. 50 KI-VO: Mit Unterstützung von KI erstellt