Twitter / X
Facebook
YouTube
040-682820-0

Abstände & Platzierungsregeln für EAS-Antennen

Die Positionierung von EAS-Antennen entscheidet maßgeblich darüber, wie zuverlässig eine Warensicherungsanlage arbeitet. Abstände sind dabei kein Detail, sondern einer der wichtigsten technischen Faktoren für Detektionsqualität, Fehlalarmvermeidung und stabile Systemleistung. Falsch gewählte Durchgangsbreiten, zu nah platzierte Ware oder unerkannte Störquellen führen in der Praxis zu unnötigen Serviceeinsätzen, unruhigen Anlagen und Sicherheitslücken.

Dieser Leitfaden fasst alle relevanten Abstands- und Platzierungsregeln zusammen und zeigt, wie Händler eine korrekte Installation sicherstellen.

Warum Abstände über Detektion und Fehlalarm entscheiden

EAS-Systeme arbeiten mit elektromagnetischen Feldern, deren Form und Reichweite von der Antennenpositionierung beeinflusst werden. Je präziser diese Felder eingestellt sind, desto stabiler erkennen AM- oder RF-Systeme Etiketten. In unserem Überblick zur Funktionsweise von EAS-Systemen wird erläutert, wie Sender- und Empfängerfelder aufgebaut sind und warum bereits kleine Abstandsfehler die Detektion beeinträchtigen können. Ein zu enger Abstand führt zu einem übermäßig kompakten Feld, ein zu breiter Abstand reduziert die Erkennungswahrscheinlichkeit oder erzeugt tote Zonen.

Abstand zwischen zwei Antennen (Durchgangsbreite)

Die optimale Durchgangsbreite hängt vom eingesetzten Systemtyp und den verwendeten Etiketten ab. AM-Systeme bieten in der Regel größere Reichweiten als RF-Systeme und eignen sich daher besonders für breite Eingänge. Ein Vergleich der Frequenztechnologien findet sich unter AM vs. RF.

Typische Richtwerte für moderne AM-Systeme liegen – je nach Antennenmodell und Labeltyp – zwischen 200 und 330 cm. Systeme wie ACE Profi oder Crystal-Varianten ermöglichen dabei stabile Detektion, sofern hochwertige Etiketten wie Pencil oder Rambo eingesetzt werden. Die Reichweite steigt mit der Etikettenqualität und sinkt deutlich, wenn Etiketten geknickt, falsch angebracht oder beschädigt sind.

Bei RF-Systemen ist die Durchgangsbreite geringer, da die Felder flacher sind und stärker auf Metall oder elektronische Störquellen reagieren. Für Standard-RF-Etiketten empfiehlt sich ein engerer Abstand, abhängig vom baulichen Umfeld und dem Montageszenario.

Mindestabstand zur Ware: Die 2-Meter-Regel

Einer der wichtigsten Grundsätze der Warensicherung lautet: Gesicherte Ware darf nicht dauerhaft im Detektionsfeld stehen. Die sogenannte 2-Meter-Regel hat sich in der Praxis bewährt, um Fehlalarme, unruhiges Anlagenverhalten und dauerhafte Feldbelastungen zu vermeiden.

Besonders gefährdet sind Warengruppen, die in Sicherung unterschiedlicher Warengruppen behandelt werden, darunter Rasierklingen, Parfums oder technische Kleinartikel. Bei geringer Fläche oder hoher Abschirmung durch Verpackungen kann das Feld diese Produkte sensibler erfassen.

Ist eine Platzierung außerhalb der 2-Meter-Zone baulich nicht möglich, können Dummy-Sicherungen eingesetzt werden, um Präsenz zu signalisieren, ohne die Anlage auszulösen.

Abstand zu Störquellen

Störquellen zählen zu den häufigsten Ursachen für instabile EAS-Systeme. Sowohl AM- als auch RF-Anlagen reagieren empfindlich auf elektrische oder elektromagnetische Einflüsse. Welche Faktoren besonders problematisch sind, erläutern die Beiträge zu Störquellen bei AM-Systemen und Störquellen bei RF-Systemen.

Zu den wichtigsten Abstandsempfehlungen gehören:

Je geringer der Abstand zu solchen Störquellen ist, desto stärker kann sich das Feld verformen – mit direktem Einfluss auf Fehlalarme oder Reichweitenverlust.

Seitlicher Abstand, Bodenabstand & Durchblicklinien

Neben der Durchgangsbreite spielt auch der seitliche Abstand zu Wänden, Türen oder Displays eine Rolle. Antennen müssen so positioniert werden, dass ihr Feld symmetrisch aufgebaut werden kann. Auch die Sichtlinie zwischen den Antennen – die sogenannte Durchblicklinie – darf nicht durch Regale, Aufsteller oder Ladenbau-Elemente verdeckt werden.

Der Ratgeber zur EAS-Antennenpositionierung am Eingang zeigt, wie sich diese Regeln auf unterschiedliche Eingangstypen anwenden lassen, etwa auf Windfänge, Doppeltüren oder offene Eingänge.

Tabelle: Empfohlene Abstände & Installationsvorgaben

Komponente / BereichEmpfohlener AbstandHinweis
Durchgangsbreite AM200–330 cmabhängig von Etikettenqualität
Durchgangsbreite RF160–200 cmabhängig von Umgebung & Störquellen
Abstand gesicherter Waremindestens 2 mverhindert Fehlalarme
Abstand zu Monitorenmindestens 2 mreduziert Störeinflüsse
Abstand zu Metallflächenmöglichst > 2 mstärkerer Einfluss auf RF
Beleuchtungssystememindestens 2–3 malte Trafos besonders kritisch
Kabeltrassen/Bodentanksnicht zwischen Antennenbeeinflussen Feldsymmetrie

Häufige Fehler bei Abständen

Händler und Installateure unterschätzen oft die Bedeutung kleiner Abweichungen. Zu den häufigsten Fehlern zählen:

Diese Fehler führen häufig zu unnötigen Serviceeinsätzen und einem unruhigen Anlagenverhalten.

Zentraler Faktor für die Wirksamkeit

Abstände sind ein zentraler Faktor für die Wirksamkeit jeder Warensicherungsanlage. Eine korrekte Platzierung von AM- oder RF-Antennen verbessert die Detektion, reduziert Fehlalarme und verlängert die Lebensdauer der Systeme. Händler, die Durchgangsbreite, Abstand zur Ware, Störquellen und bauliche Gegebenheiten berücksichtigen, schaffen die Grundlage für eine stabile und wartungsarme Sicherung ihrer Filialen. Professionell geplante Abstände sind daher ein wesentlicher Bestandteil einer zuverlässigen Installation.

Hinweis: Kennzeichnungspflicht nach Art. 50 KI-VO: Mit Unterstützung von KI erstellt