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RF-Warensicherung: Funktionsprinzip, Erkennungsfeld & Grenzen

Die Radiofrequenz-Warensicherung (RF) zählt zu den weltweit am häufigsten eingesetzten EAS-Technologien im Einzelhandel. Sie arbeitet im Bereich von 8,2 MHz und eignet sich für viele klassische Warengruppen wie Kosmetik, Textilien, Getränke oder Kleinartikel im Selbstbedienungsbereich. Als Warensicherung auf Radiofrequenzbasis schützt sie Waren sichtbar und kundenfreundlich, ohne die Ware hinter Glas verschwinden zu lassen. Damit ein RF-EAS-System zuverlässig arbeitet, müssen Funktionsweise, Erkennungsfeld, Etikettenqualität und Installationsbedingungen präzise aufeinander abgestimmt sein. Entscheidend ist, dass RF-Warensicherung, Etiketten und Ladengestaltung als Gesamtkonzept geplant werden – sonst steigt das Risiko für Fehlalarme und Lücken im Diebstahlschutz.

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Dieser Leitfaden erklärt das Funktionsprinzip einer RF-Warensicherung im Detail, beschreibt die tatsächliche Ausdehnung des Erkennungsfelds, zeigt typische Grenzen der Technologie und ordnet diese im Vergleich zu anderen Systemen ein. Ergänzend verweist er auf vertiefende Beiträge des Ratgebers wie Wie funktionieren EAS-Systeme?, AM vs. RF, Warensicherung Voraussetzungen, Fehlalarm Warensicherung, Hardtags vs. Klebeetiketten und Sicherung unterschiedlicher Warengruppen. So erhalten Sie sowohl einen technischen Überblick zur RF-Warensicherung als auch konkrete Hinweise für Planung, Installation und Schulung im Markt.

Wie RF‑Warensicherung funktioniert

RF-Systeme bestehen aus mindestens einer Sendesäule und einer Empfangssäule. Die Antenne erzeugt im Eingangsbereich ein elektromagnetisches Feld bei 8,2 MHz. Wird ein aktives RF‑Etikett – egal ob Hartetikett oder RF-Klebeetikett – durch dieses Feld bewegt, verändert es das ausgesendete Signal. Die Antenne erkennt diese Veränderung und löst Alarm aus, solange sich das aktive Etikett im Erkennungsbereich befindet.

Eine RF-Warensicherung ist damit ein klassisches EAS-System auf Radiofrequenzbasis: Sender und Empfänger arbeiten als RF-EAS-System zusammen, das jede Bewegung eines aktiven Etiketts im Detektionsfeld überwacht. Die Qualität der RF-Diebstahlsicherung hängt direkt davon ab, wie hochwertig die Etiketten sind, wie sie angebracht werden und wie stark Störquellen in der Umgebung sind.

Die Erkennung hängt dabei stark von Etikettentyp, Montage, Ausrichtung und Störeinflüssen ab. Grundlagen zur Funktionsweise eines EAS-Systems werden zusätzlich im Ratgeber Wie funktionieren EAS‑Systeme? erläutert.

RF unterscheidet sich technisch deutlich von der akustomagnetischen 58‑kHz‑Technologie. Welches System für welche Warengruppe geeignet ist, zeigt der Vergleichsbeitrag AM vs. RF. Dort wird auch erläutert, in welchen Fällen AM-Warensicherung den Vorzug verdient und wann RF-Warensicherung die wirtschaftlichere Lösung ist.

Das Erkennungsfeld der RF‑Antennen

Ein häufiger Irrtum besteht darin, dass RF‑Antennen nur „zwischen“ den Säulen sichern. Tatsächlich bildet die Antenne ein dreidimensionales Feld, das sich deutlich um die Säulen herum ausbreitet. Dadurch entstehen zwei Anforderungen: ein Mindestabstand zwischen den Antennen für ausreichende Reichweite und ein Mindestabstand der Ware zu den Antennen, um Fehlalarme zu vermeiden.

Der Ratgeber Warensicherung Voraussetzungen beschreibt diese Zusammenhänge ausführlich und zeigt, welche Rahmenbedingungen für eine stabile RF-Warensicherung erfüllt sein müssen. Besonders wichtig sind die Abstände, da gesicherte Ware im Nahbereich der Antennen ständig Signale erzeugt oder dämpft.

Tabelle: Zusammenhang zwischen Antennenabstand und Erkennungsfeld

Abstand zwischen den RF‑AntennenTypisches Erkennungsfeld (abhängig von Etikettentyp & Umgebung)
80–100 cmKompakte Erkennungszone, ideal für schmale Eingänge
100–120 cmAusgewogene Reichweite, Standard im Einzelhandel
120–140 cmGrößere Durchgänge, jedoch höhere Anforderungen an Etiketten

Je größer der Abstand zwischen den Säulen, desto größer ist auch der Wirkbereich in alle Richtungen. Das bedeutet zugleich, dass sich gesicherte Ware nicht im 2‑m‑Umfeld der Antennen befinden sollte. Liegt Ware näher an den Antennen, steigen die Risiken für permanente Anregungen, Fehlalarme und eingeschränkte Detektionsqualität.

Wie sich diese Effekte in der Praxis äußern und welche Maßnahmen helfen, erläutert der Beitrag Detektionsrate: Was entscheidet über die Erkennungsqualität?. Ergänzend zeigt Sicherung unterschiedlicher Warengruppen, wie Warenträger und Präsentation so angepasst werden können, dass RF-Erkennungsfeld und Warenpräsentation optimal zusammenarbeiten.

Etiketten in RF‑Systemen: Hartetiketten und Klebeetiketten

RF‑Systeme arbeiten mit zwei Arten von Sicherungsetiketten: wiederverwendbaren Hartetiketten und einmalig deaktivierbaren Klebeetiketten.

Hartetiketten (R50, R60): Sie bieten die beste Erkennungsqualität. Durch stabile Resonanzeigenschaften erreichen sie auch in Umgebungen mit stärkeren Störquellen eine gute Detektion. Hartetiketten eignen sich besonders für Textilien und hochwertige Produkte.

Klebeetiketten (RF‑Label): Diese Etiketten sind kostengünstig und flexibel einsetzbar, ihre Erkennungsqualität ist jedoch konstruktionsbedingt geringer. In der Praxis liegt die Alarmauslösequote erfahrungsgemäß niedriger als bei Hartetiketten. Entscheidend ist die korrekte Platzierung: nicht über Kanten, nicht auf Metall, nicht gebogen und möglichst nahe am EAN‑Bereich, ohne diesen zu verdecken.

Der Beitrag Hardtags vs. Klebeetiketten zeigt, welche Etiketten sich für welche Warengruppe eignen, welche Qualitätskriterien wichtig sind und wie Sie RF-Hartetiketten und RF‑Klebeetiketten in Ihr gesamtes Diebstahlschutzkonzept integrieren.

Typische Störquellen und Grenzen von RF‑Systemen

RF‑Warensicherung ist robust, reagiert jedoch empfindlicher auf störende Umgebungsbedingungen als akustomagnetische Systeme. Viele dieser Einflüsse sind bekannt und lassen sich im Vorfeld planen.

Häufige Störfaktoren

• Vorschaltgeräte alter Beleuchtungssysteme, LED‑Treiber oder Leuchtstoffröhren
• Große Bündel von Stromleitungen oder Netzteilen in Wand- und Bodenbereichen
• Monitore und Bildschirme in unmittelbarer Nähe
• Metallstrukturen oder geschlossene Drahtschleifen, die Resonanzen erzeugen
• Zu nah platzierte gesicherte Ware

Diese Faktoren werden im Ratgeberbeitrag Fehlalarm Warensicherung und im Beitrag Häufige Fehler bei der Installation von Warensicherung ausführlich erklärt. Häufig hilft eine leicht veränderte Position der Antennen oder das Entfernen störender Stromquellen.

RF stößt außerdem bei stark metallhaltigen Verpackungen sowie bei sehr kleinen Artikeln an physikalische Grenzen. In solchen Fällen eignet sich AM‑Technologie oder eine Kombination mehrerer Sicherungsmethoden.

Installationshinweise aus der Praxis

Damit RF‑Warensicherung zuverlässig arbeitet, müssen technische Anforderungen erfüllt werden. Der Beitrag Warensicherung Voraussetzungen stellt die wichtigsten Punkte bereit, darunter eine separate, dauerhaft anliegende Stromversorgung, eine gleichphasige Einspeisung aller Systemkomponenten, die professionelle Verlegung der Leerrohre oder Deckendurchführungen und die Berücksichtigung von Fußbodenheizungen oder metallischen Bauteilen. Diese Grundlagen sind die Basis jeder fachgerechten RF-Warensicherung Installation und sollten bereits bei der Ladenplanung berücksichtigt werden

Zusätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig eine Packtisch‑/Kassenkontrolle durchzuführen, um vergessene Etiketten sofort zu erkennen und die RF-Warensicherung täglich zu testen. Wie Sie diese Abläufe strukturieren und dokumentieren, zeigt der Ratgeber Funktionsprüfung & Wartung von EAS-Systemen.

RF oder AM – welche Technologie ist sinnvoll?

RF eignet sich hervorragend für viele Produktbereiche des alltäglichen Einzelhandels, insbesondere für breitere Warengruppen mit nicht-metallischen Verpackungen und klassischen Selbstbedienungszonen. AM bietet dagegen Vorteile bei Metallnähe, kleinflächigen Artikeln oder besonders hohen Erkennungsanforderungen. Auf der Lösungsseite Warensicherung sowie in der Lösung Diebstahlsicherung lassen sich beide Technologien im Praxisvergleich betrachten und mit Warensicherung am Eingang sowie Mechanik am Produkt kombinieren.

Der vertiefende Ratgeber AM vs. RF erklärt die technischen Unterschiede und hilft bei der Auswahl.

Praxisempfehlungen für den sicheren Betrieb

Zuverlässige RF‑Sicherung entsteht aus dem Zusammenspiel: richtige Etiketten, korrekte Positionierung, störungsarme Installation und tägliche Funktionsprüfung. Eine präzise Ausrichtung der Antennen, Qualitätsetiketten und eine durchdachte Ladengestaltung – wie sie im Ratgeber Warensicherung exemplarisch gezeigt wird – erhöhen die Detektionssicherheit deutlich. In vielen Projekten wird RF-Warensicherung außerdem gezielt mit moderner Diebstahlsicherung am Produkt kombiniert, um Präsentation und Schutz auszubalancieren.

Wenn Ware dauerhaft im Erkennungsbereich verbleiben muss, lassen sich Dummy‑Sicherungen nutzen, die optisch abschrecken, jedoch keinen Alarm auslösen. Zusätzliche Fachbeiträge wie Sicherung unterschiedlicher Warengruppen helfen bei der richtigen Auswahl.

Durch die Kombination aus Technik, Schulung und optimiertem Store‑Design entsteht ein verlässliches Gesamtsystem, das Diebstähle reduziert und gleichzeitig ein angenehmes Einkaufserlebnis fördert.

Hinweis: Kennzeichnungspflicht nach Art. 50 KI-VO: Mit Unterstützung von KI erstellt