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Warum Warensicherung manchmal auslöst – Fehlerquellen, Hintergründe und Lösungen

Was ist ein Fehlalarm bei Warensicherungssystemen?

Ein Fehlalarm entsteht, wenn eine Warensicherung auslöst, obwohl kein gesicherter oder aktiver Sicherungsträger den Ausgang passiert. Das betrifft sowohl RF-Systeme (Radio Frequency) als auch AM-Systeme (Acousto Magnetic). Diese Systeme arbeiten mit Resonanz- bzw. Magnetfeldern, die auf aktive oder nicht deaktivierte Etiketten reagieren. Sobald störende Signale, beschädigte Etiketten oder bauliche Wechselwirkungen auftreten, interpretiert das System ein unvollständiges oder unerwartetes Signal als Alarm.

Fehlalarme beeinträchtigen den Kundenfluss, stören das Einkaufserlebnis und führen zu unnötigem Personalaufwand. Umso wichtiger ist ein tiefes Verständnis der Ursachen.

Wichtige Seiten zu diesem Thema (im Überblick): Wenn Sie tiefer in die Technik einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen den Ratgeber zur Funktionsweise von EAS-Systemen Wie funktionieren EAS-Systeme? und den Vergleich von AM- und RF-Technologie unter AM vs. RF – Unterschiede & Einsatz. Einen Gesamtüberblick über Lösungen im Handel bieten die Seiten Warensicherung und Diebstahlsicherung.

Fehlerquellen bei Etiketten und Hardtags – die häufigsten Auslöser

Beschädigte oder strukturveränderte Etiketten

RF- und AM-Etiketten müssen in ihrer Struktur vollständig intakt sein. Typische Ursachen für Fehlalarme:

Weitere Details finden Sie im Ratgeber unter Hardtags vs. Klebeetiketten.

Falsch platzierte Etiketten

Besonders fehleranfällig sind Etiketten auf:

Nicht vollständig deaktivierte Etiketten

Der mit Abstand häufigste Grund für Fehlalarme. Ursachen:

Mehr dazu erklärt der Artikel Häufige Fehler bei der Installation von Warensicherung.

Antennenbedingte Ursachen – wenn das EAS-System selbst stört

Falsche Positionierung der Antennen

Die Positionierung ist maßgeblich für die Detektionsrate. Zu enge oder zu weite Abstände erzeugen „tote Zonen“ oder überempfindliche Bereiche. Besonders kritisch:

Wie Antennenpositionierung die Erkennungsqualität beeinflusst, zeigt Detektionsrate & Erkennungsqualität.

Empfindlichkeit falsch eingestellt

Eine zu hohe Empfindlichkeit erhöht Fehlalarme drastisch. Zu niedrige Empfindlichkeit erzeugt hingegen Sicherheitslücken. Wartung und präzise Justierung sind Pflicht.

Elektronische Störquellen

Moderne Filialen enthalten immer mehr Elektronik. Störungen entstehen u. a. durch:

Diese Quellen erzeugen Oberwellen, die RF- oder AM-Felder kurzzeitig überlagern.

Bauliche und umgebungsbedingte Faktoren

Metallische Reflexionsflächen

Metall verhält sich gegenüber EAS-Feldern wie ein Spiegel. Typische Problemquellen:

Bewegliche Störkörper

Metallische Einkaufswagen, Kinderwagen oder Körbe verursachen je nach Bewegung Resonanzverzerrungen. Besonders kritisch ist dies bei AM-Systemen, die tieffrequenter reagieren.

Probleme bei Deaktivierung & Kassenprozessen

Schulungsdefizite beim Personal

Ein wesentlicher Faktor für Fehlalarme. Fehler entstehen, wenn:

Ungeeignete oder veraltete Deaktivatoren

Einige Systeme deaktivieren moderne Etikettentypen nicht zuverlässig. Auch verschlissene Geräte erzeugen unvollständige Deaktivationen.

Weitere Informationen zur richtigen Sicherung verschiedener Warengruppen finden Sie unter Sicherung unterschiedlicher Warengruppen.

Personenfluss, Verhalten und besondere Situationen

Viele Taschen oder Kleidungsschichten

Häufig lösen Kunden aus, die noch Etiketten aus anderen Geschäften tragen. Besonders im Fashion-Bereich ein verbreitetes Phänomen.

Umwege durch den Eingang

Wenn Personen den Eingang quer oder im Bogen passieren, detektieren Antennen ungewöhnliche Signalverläufe.

Gruppenbewegungen

Mehrere Personen, die dicht nacheinander laufen, erzeugen Überlagerungen der Felder.

Systemseitige Ursachen: Konfiguration, Wartung und Alterung

Fehlerhafte Filtereinstellungen

Filter zur Oberwellen- oder Fremdfrequenzunterdrückung müssen exakt abgestimmt sein. Schlechte Filter erzeugen Fehlalarme.

Verschleiß der Elektronik

Staub, Feuchtigkeit oder gelockerte Steckverbindungen beeinträchtigen die Feldstabilität.

Veraltete Systeme

Ältere Geräte reagieren häufig deutlich empfindlicher auf Fremdsignale.

Eine Übersicht zu AM- und RF-Technologien bietet der Vergleich unter EAS vs. RFID.

Praxisbeispiele aus echten Stores

Textilhandel

Gefaltete Ware enthält häufig mehrere Etiketten. Wird nur eines deaktiviert, entsteht ein Fehlalarm.

Elektronikmärkte

Metallverpackungen reflektieren AM-Signale → erhöhte Falschdetektionen.

Apotheken

Viele Produkte besitzen verdeckte werkseitige Sicherungen, die übersehen werden.

Weitere typische Muster und Vorgehensweisen zeigt der Artikel Diebstahlmethoden im Einzelhandel.

Maßnahmen zur Reduktion von Fehlalarmen

  1. Professionelle Installation und Standortanalysen (z. B. Reflexionsflächen prüfen)
  2. Regelmäßige Wartung und Kalibrierung der Antennen
  3. Hochwertige Etiketten und Hardtags einsetzen
  4. Kassenteam schulen, insbesondere bei neuen Etikettentypen
  5. Protokollierung jedes Alarms zur Ursachenanalyse
  6. Prozessoptimierung für Retoure & Umtausch

Damit sinken Fehlalarme in der Praxis um bis zu 80 %.

FAQ

Warum löst Warensicherung ohne Grund aus?

Weil Störsignale, beschädigte Etiketten, Deaktivierungsfehler oder bauliche Faktoren das System beeinflussen.

Wie lassen sich Fehlalarme vermeiden?

Durch gute Etikettenqualität, korrekte Antenneneinstellung, geschultes Personal und hochwertige Systeme.

Welche Rolle spielt der Standort?

Eine sehr große. Metall, Elektronik und Personenfluss beeinflussen das Feld maßgeblich.

Zusammenfassung

Fehlalarme bei Warensicherungssystemen entstehen vor allem durch beschädigte Etiketten, unvollständige Deaktivierung, bauliche Störeinflüsse, elektronische Signale und fehlerhafte Systemkonfigurationen. Mit professioneller Installation, systematischer Wartung und optimierten Kassenprozessen lassen sich die meisten Ursachen eindeutig identifizieren und nachhaltig reduzieren.

Hinweis: Kennzeichnungspflicht nach Art. 50 KI-VO: Mit Unterstützung von KI erstellt