Wie EAS-Antennen richtig positioniert werden
Eine korrekt installierte Warensicherungsanlage (EAS) ist entscheidend für eine zuverlässige Diebstahlprävention im Einzelhandel. Wenn AM- oder RF-Antennen falsch positioniert werden, entstehen Fehlalarme, unruhige Systeme und eine deutlich reduzierte Detektionsleistung. Dieser Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie EAS-Antennen optimal ausgerichtet werden, welche technischen Anforderungen gelten und wie Händler eine dauerhaft stabile Anlage sicherstellen.
Die korrekte Positionierung
EAS-Antennen erzeugen – ähnlich wie die in der Warensicherung eingesetzten AM- und RF-Systeme – ein räumliches Erkennungsfeld, das aktive Sicherungsetiketten zuverlässig detektiert. Wird dieses Feld durch falsche Abstände, ungünstige Ladenbau-Elemente oder elektrische Störquellen beeinträchtigt, sinkt die Erkennungsqualität spürbar. Das führt entweder zu Falschalarmen oder dazu, dass aktive Etiketten gar nicht erkannt werden. Je sauberer Sender- und Empfängerantenne zueinander ausgerichtet sind, desto stabiler läuft das System und desto ruhiger ist der Filialbetrieb.
Grundprinzip: Wie das Erkennungsfeld entsteht
AM- und RF-Systeme, wie sie in der Diebstahlsicherung eingesetzt werden, arbeiten auf unterschiedlichen Frequenzen, erzeugen aber immer ein Detektionsfeld, das durch ein Sicherungsetikett verändert wird. Dieses Feld befindet sich nicht nur zwischen den Antennen, sondern umgibt sie großflächig. Schon kleine Veränderungen im Eingangsbereich – etwa neue Metallflächen oder zusätzliche Displays – können Reichweite und Stabilität beeinflussen. Auch die Wahl der Etiketten (z. B. Pencil, Rambo, Flat) wirkt sich auf die mögliche Durchgangsbreite aus.
Optimaler Abstand zwischen zwei Antennen
Die Durchgangsbreite ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Planung eines EAS-Systems. Moderne AM-Systeme – ausführlich erläutert im Beitrag Wie funktionieren EAS-Systeme? – erreichen in Kombination mit hochwertigen Etiketten Durchgangsbreiten von bis zu 300–330 cm (ACE Profi 40/50). Crystal-Modelle können ähnlich leistungsfähig eingesetzt werden.
Diese Reichweiten gelten jedoch nur:
- wenn das Erkennungsfeld frei von Störquellen bleibt,
- wenn die Antennen exakt ausgerichtet sind,
- und wenn keine Ware in das aktive Feld hineinragt.
Ein größerer Abstand erzeugt ein breiteres, tiefes Detektionsfeld; eng gestellte Antennen führen zu einem kompakteren Feld, das geringere Abstände zur Ware zulässt.
Abstand zu gesicherter Ware
Gesicherte Ware darf sich nicht dauerhaft im aktiven Detektionsfeld befinden. Ein Mindestabstand von zwei Metern hat sich dabei in der Praxis bewährt. Dieser Abstand verhindert permanente Alarmauslösungen und unnötige Belastungen des Systems. Ist das im Ladenbau nicht möglich, lassen sich Dummy-Sicherungen einsetzen – sie wirken optisch abschreckend, ohne einen Alarm auszulösen. Weitere Hinweise finden sich in Sicherung unterschiedlicher Warengruppen.
Störquellen, die unbedingt zu vermeiden sind
Viele Störungen entstehen durch elektrische und bauliche Einflüsse – oftmals unbemerkt. Detaillierte Beispiele liefert auch Störquellen bei AM-Systemen sowie Störquellen bei RF-Systemen. Kritisch sind insbesondere:
- alte oder defekte Beleuchtungssysteme und Vorschaltgeräte
- LED-Treiber und Kassendisplays
- große Metallflächen oder Bodenanker
- Kabelbündel, Bodentanks und Stromschienen
Treten in der Nähe der Antennen neue Geräte oder Möbel auf, sollte die Detektion erneut geprüft werden.
Elektrische Voraussetzungen und Stromversorgung
Eine stabile Stromversorgung ist für EAS-Systeme essenziell. Wie auch in Häufige Installationsfehlern beschrieben, sollten folgende Punkte zwingend eingehalten werden:
- eigener, abgesicherter Stromkreis
- durchgehende 24h-Versorgung
- alle Antennen auf derselben Phase
- Fehlerspannung zwischen MP und Schutzleiter max. 0,3 V
Werden Geräte wie Monitore, Terminals oder Netzteile zu nah an den Antennen betrieben, kann dies zu Störungen im Detektionsfeld führen.
Bodenverankerung und Kabelführung
Für eine stabile Installation müssen EAS-Antennen fest im Boden verankert sein. Die Befestigung erfolgt üblicherweise über Bodenbolzen. Zuvor sollte überprüft werden, ob Leitungen oder eine Fußbodenheizung im Bereich der Befestigung verlaufen. Kabel können über Leerrohre (z. B. M32) oder Deckenöffnungen geführt werden. Eine korrekte Kabelführung erleichtert späteren Service und verhindert Ausfälle.
Häufige Fehler bei der Positionierung
Ein Großteil aller Probleme entsteht durch falsche Positionierung der Antennen – ein Punkt, der im Beitrag Fehlalarm Warensicherung ebenfalls beschrieben wird. Typische Fehler sind:
- Ware steht zu nah an den Antennen
- Metall oder Beleuchtung verändert das Feld
- Antennen stehen nicht exakt gerade
- Etiketten sind beschädigt oder falsch angebracht
- Stromversorgung verläuft über unterschiedliche Phasen
Eine fachgerechte Planung verhindert die meisten dieser Fehler und reduziert langfristig Servicekosten.
Leitlinien für eine korrekte Installation
Eine zuverlässige Anlage basiert auf klaren Grundsätzen – ergänzt durch Hinweise aus Warensicherung Voraussetzungen:
- ausreichender Abstand zur Ware
- konsequente Vermeidung elektrischer Störquellen
- gleiche Phase für alle Komponenten
- saubere, stabile Bodenverankerung
- korrekter Umgang mit Sicherungsetiketten
- Prüfung des Bodens vor der Installation
Empfohlene Abstände und Rahmenbedingungen
| Bereich / Anforderung | Empfohlener Wert / Hinweis |
|---|---|
| Abstand gesicherter Ware | mind. 2 m |
| Durchgangsbreite Standard AM | 200–330 cm (abhängig vom Label) |
| Abstand zu Monitoren | mind. 2 m |
| Fehlerspannung MP / Schutzleiter | max. 0,3 V |
| Störquellen Beleuchtung | möglichst weit entfernt |
| Stromkreis | eigene Phase, 24h Spannung |
Ergänzende Hinweise für den Filialbetrieb
Eine EAS-Anlage bleibt nur dann dauerhaft zuverlässig, wenn sie korrekt genutzt wird. Teams sollten regelmäßig geschult werden, um den Umgang mit Etiketten, Sicherungen und Alarmprüfungen zu beherrschen. Weiterführende Informationen finden Sie in den Bereichen Warensicherung und Diebstahlsicherung.
Typische Situationen, die eine Neupositionierung erfordern
- Umbau oder Änderung des Eingangsbereichs
- neue Kassentechnik, Displays oder Beleuchtung
- geänderte Warenpräsentation
- unerklärliche Steigerung der Falschalarmquote
- Wechsel zu neuen Etikettentypen
Maßnahmen zur Eigenkontrolle im Filialalltag
- regelmäßige Abstandskontrolle zur Ware
- Prüfung neuer Elektrogeräte in Antennennähe
- Beobachtung der Alarmfrequenz
- Testläufe mit aktiven Etiketten
- Dokumentation baulicher Änderungen
Für eine zuverlässige Sicherung
Die korrekte Positionierung von EAS-Antennen ist wichtig für eine zuverlässige Detektion und einen störungsfreien Filialbetrieb. Moderne AM-Systeme erzielen hohe Reichweiten, benötigen dafür jedoch ein präzise geplantes Umfeld. Mit sauberer Installation, geeigneten Etiketten und regelmäßiger Prüfung lassen sich Fehlalarme deutlich reduzieren und die Sicherheit im Einzelhandel nachhaltig erhöhen.